Ein Geographie-Vortrag für die Kurse der Q11
„Die Welt von oben“ von Nils Sparwasser (DLR)
„Faszination Erdbeobachtung“ und was die Menschheit durch Fernerkundung mit Satelliten verändern kann, damit das Leben auf dem Planeten Erde noch für die Generationen nach uns möglich ist
Am 25.10.22 hielt Nils Sparwasser, der Abteilungsleiter des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrum bei der DLR, über dieses Thema einen Vortrag für die Geographiekurse der Q11. Er erklärte zunächst, wir Menschen seien nur ein „Biofilm“ im Vergleich zur Erde und hätten es dennoch geschafft, den Planeten aus dem Gleichgewicht zu bringen. Jetzt stehen wir vor einer fast unmöglich scheinenden Aufgabe die Klimakrise zu bewältigen.
Eine Technik, die Perspektiven für unsere Zukunft schafft, ist die Fernerkundung aus dem All mithilfe von hoch komplexen Satelliten. Es herrsche die „Goldene Zeit der Erdbeobachtung“, in der man aus dem All Informationen beschaffen könne, die sonst verborgen wären. Während keine unmittelbaren Konsequenzen des Klimawandels für den Einzelnen zu spüren sind, machen Satelliten einen Schritt zurück und man kann globale Zusammenhänge erkennen. Mittlerweile wird die Erdoberfläche permanent beobachtet, wobei aus einer Höhe von 600 bis 800 Kilometern über der Erde die Streifen auf einem Fußballfeld oder einzelne Personen erkennbar sind. Herr Sparwasser betonte hierbei, dass technisch – auch in naher Zukunft - keine Beschattung aus dem Weltall zu befürchten sei.
Für die optische Erkennung von zerstörten Ökosystemen, den Rückgang der Gletscher, Ölteppiche auf dem Meer oder Veränderungen der Atmosphäre und die Entwicklung von Maßnahmen, um Umwelt und Klima zu schützen, ist die satellitengestützte Erdbeobachtung besonders effektiv. Es werden Informationen über Beschaffenheit und Zustand der Vegetation, Mineralien an der Erdoberfläche, Temperaturen und Dürreflächen, Schwankungen des Meeresspiegels, Starkregenereignisse sowie Luftverschmutzung und Schneebedeckung erkannt und zur Analyse bereit gestellt. Damit lassen sich sogar Prognosen erstellen, die für Wirtschaft und den Weltmarkt von essentiellem Wert sind.
Durch Radarstrahlung werden wesentliche Daten über Katastrophen wie Erdbeben, Überflutungen, heranziehende Unwetter oder Vulkanausbrüche gesammelt, die regelmäßig Leben retten. Eine substanzielle Funktion der Fernerkundung ist eben diese Unterstützung lokaler Rettungskräfte bei ihrer Arbeit durch die Erstellung von aktuell gezeichneten Karten nach Naturkatastrophen, die eine enorme Hilfe bei Rettungsaktionen sind.
Das alles lässt sich aus einer extremen Entfernung erkennen und gibt uns Menschen doch Hoffnung auf die Bewältigung der immer präsenter werdenden Gefahren des anthropogenen, also des menschengemachten Klimawandels.
Doch kann diese Menge an Daten überfordern und zu viel werden? Wir brauchen Techniker, die die Datenflut beherrschen und so beendet Nils Sparwasser seinen Vortrag mit dem Aufruf: “Are you ready?“
Matilda v. Mandelsloh Q11