„Wir für uns“-Woche statt Schullandheim - Unsere fünften Klassen finden zusammen
Auch wenn die Pandemie im Herbst 2021 fast überwunden zu sein schien, galten für die Schule noch strenge Regeln, die vor allem das Fahrtenprogramm wieder hart trafen. Da unsere neuen Fünftklässler wie schon der Jahrgang vor ihnen nicht ins Schullandheim fahren konnten, überlegten sich die Lehrkräfte unter Leitung des Unterstufenbetreuers Herrn Kachel bereits in den Sommerferien ein Programm, um Ende September eine Schullandheim-Ersatzwoche auf die Beine zu stellen. Zunächst wurde die pädagogische Zielsetzung festgelegt(„Teambildung statt Eventhype“) und hieraus entstand ein rollierendes Programm aus verschiedenen Modulen, welches alle fünf fünften Klassen in der 3. Schulwoche durchlaufen konnten.
Am jeweiligen Wandertag gingen die Klassen mit zwei Lehrkräften und allen Tutoren in der Gegend von Germering zum Wandern. Dabei wurde vor allem beim Weg von der Schule zum Gnadenhof Gut Streiflach viel Strecke gemacht. Die Schüler staunten, wie weit sie ihre Füße tragen konnten, und auch wenn der eine oder die andere unterwegs vehement bezweifelte, dass die Beine diesen Tag wirklich überleben würden. Am Ende kamen aber alle ganz fröhlich bei den Tieren in Streiflach an, wo Pferde, Ziegen, Schweine, Hunde, Papageien und sogar Emus bestaunt, gefüttert und gestreichelt werden durften. Am Ende waren 10 km Fußweg gelaufen, viele Schwätzchen mit den Tutoren gehalten, im Wald gespielt und viel Brotzeit gefuttert.
Im Rahmen des „Wir-für-uns-Tags“ blieben die Klassen jeweils in der Schule und übten sich in verschiedenen Teambildungsspielen. So sollte z.B. ein „mannshoher“ Papier-Turm aus 20 Bögen Papier ohne weitere Hilfsmittel in 20 Minuten gebaut werden. Dem ersten Protest und der Ratlosigkeit folgten Besprechungen, Versuche und hektische Bauphasen, aber da wegen Corona die Fenster weit offen standen, war der Wind oft „des Turmes schneller Tod“. Trotzdem gaben die Kinder nicht auf und bauten am Ende wirklich raffinerte und tatsächlich „fraugroße“ Konstruktionen. Man fand bei der Nachbesprechung außerdem heraus, dass die Teams erfolgreicher waren, die erst zusammen einen Plan erstellten, bevor jeder für sich einfach drauf los gefaltet hatte. Nach diesem Prinzip der Schwarmintelligenz wurden dann auch Eier verpackt und aus dem Fenster des Chemie-Saals in den Pausenhof hinuntergeworfen: Die meisten Geschosse kamen unter großem Gejohle unten tatsächlich heil an! Unser Oberstufenkoordinator Herr Winkler brachte die Kinder im Anschluss an deren frische physikalische Erfahrungen im Physiksaal mit einem Kräfte-Experiment nochmal zum Staunen und las aus seinem Kinderbuch vor, was Groß und Klein wirklich sehr erheiterte. Das Lesen wurde dann in Lesehöhlen mit Kuscheldecken und Kissen im Klassenzimmer fortgesetzt und auch die mitgebrachten Gesellschaftsspiele sorgten für einen ruhigen Ausklang des abwechslungsreichen Tages.
Am Sozialtag holten wir uns - wie sonst auch an einem Tag im Schullandheim üblich – Unterstützung von außen und ließen externe Sozialpädagogen allgemeine Klassenregeln besprechen. Dabei wurden u.a. auch die Themen Zusammenhalt und Mobbing diskutiert; die gemeinsamen Vorsätze wurden am Ende auf bunten Klassenplakaten festgehalten werden.
Auch bei der Wanderung zum Bauernhof nach Puchheim konnten sich die Kinder weiter kennenlernen und erfuhren vor Ort von der jungen Bäuerin vieles über moderne Landwirtschaft und den ökologischen Kreislauf. Findige Jungs warfen unterwegs kreischenden Mädchen Kletten in die Haare und damit fühlte es sich an, als hätte sich die Kindheit im Laufe der Zeit durch das Virus gar nicht verändert.
Höhepunkt für alle Klassen dürfte der Tag in Wartaweil am Ammerseeufer gewesen sein. Die einen erforschten das Verhalten und die Bauten des Bibers, die anderen die Mikroorganismen im See. Dass man als Lehrkraft mit 12 Kindern frühmorgens in einem Schlauchboot auf den See hinausgeschickt wird, um Sichttiefen zu untersuchen, kommt im Schulalltag auch nicht so oft vor. Dass alle Gruppen diese Aufgabe aber so gut gemeistert haben, hat unser WIR-Gefühl deutlich gestärkt. Fuchtelte erst noch jeder für sich mit den Paddeln herum, fiel es irgendjemandem im kreiselnden Boot dann doch ein: Erst zusammen planen, dann gemeinsam handeln. So ward flugs ein Bootsmann/eine Bootsfrau bestimmt, welche/r den Takt und die Richtung vorgab und schon schnellte das Boot hinaus auf den See. Wenn das die Lehre für die Schulzeit am CSG bleibt, dann haben wir mit dieser besonderen Woche alle gewonnen!
Für die Klassleiter/innen der fünften Klassen, Daniela Meyer-Bender, StDin











